Tonkrug in Serienfertigung

 

 

Die 4. Klassen haben heuer laut Stundentafel nur 1 Wochenstunde Technisches Werken oder Textiles Werken. Trotzdem haben wir uns über ein umfangreiches Projekt gewagt.

Herr Pesendorfer hat für uns als Werkstück einen Tonkrug in Serienfertigung vorgeschlagen. Ziel wäre es, einen Krug mit den Wappen von Köstendorf und Schleedorf zu entwickeln und selbst herzustellen. Diese Werkstücke könnten dann zur bevorstehenden 10-Jahresfeier der Hauptschule Verwendung finden.

Folgende Arbeitsschritte werden notwendig sein:

  1. Entwurf des Kruges und der Wappen
  2. Herstellung einer Patritze (ein Modell des Kruges im Maßstab 1:1)
  3. Herstellung der Modelle für die Wappen
  4. Abformen der Patritze zu mehreren Matritzen
  5. Gießen der Tonkrüge
  6. Endfertigen der Tonkrüge und Schrühbrand
  7. Glasieren und Glasurbrand

 

  In dieser Aufstellung sieht das Ganze ja recht einfach aus...

Entwurf des Kruges und der Wappen

  Für die Planung des Kruges haben wir viele unterschiedliche Krüge von zu Hause mitgebracht. Wir haben uns jeden einzelnen genau angesehen und probiert um herauszufinden, was einen guten Krug ausmacht (Produktanalyse). Die guten als auch die schlechten Eigenschaften haben wir in einer Tabelle zusammengefasst.

 

gut
nicht gut
liegt gut in der Hand der Griff ist eckig oder kantig und liegt nicht gut in der Hand
hat eine elegante Form ist klobig
fühlt sich beim Trinken gut an  

 

Nach der Produktanalyse haben wir Querschnitte eines Kruges entworfen. Dieser Plan diente uns als Vorlage für die Patritze.

Zeitgleich haben wir uns mit den Wappen beschäftigt. Wir haben die Wappen von Köstendorf und Schleedorf als Negativform in eine Gipsronde geschnitten. Dabei hatten wir tatkräftige Unterstützung von den Mädchen in TXW. Diese Wappen sollen einmal den Krug zieren.

 
 

Herstellung einer Patritze (ein Modell des Kruges im Maßstab 1:1)

Für die Patritze haben wir Gips in ein Polokalrohr (Abflussrohr aus dem Baumarkt) gegossen. Dazu mussten wir erst das richtige Anrühren des Gipses lernen.

DiesemZylinder durften wir unter Anleitung von Herrn Pesendorfer mit seiner Drechselbank die Form geben, die wir im Querschnitt festgelegt haben.

Schwieriger war es, den Griff zu formen und am Krug zu befestigen.

Abformen der Patritze zu mehreren Matritzen

Die Patritze haben wir in einem Holzgestell platziert und zur Hälfte mit Gips abgegossen. Dazu mussten wir den Krug gut mit Trennmittel einpinseln, damit die Patritze zum Schluss wieder entfernt werden konnte. Nach dem Aushärten des Gipses der unteren Hälfte, haben wir die zweite Hälfte gegossen.

Nach dem Aushärten des Gipses haben wir die Form getrennt und die Patritze entnommen. Somit war die erste Matritze fertig. Diesen Vorgang haben wir öfter wiederholt, bis wir ca 10 Matritzen erhalten haben.

Gießen der Tonkrüge

Die Matritze haben wir mit flüssigem Ton gefüllt. Der Gips saugt aus dem Ton das Wasser heraus, wodurch sich der Ton an der Gipswand verdichtet und härter wird, als der restliche Ton, den wir nach ca 20 Minuten wieder aus der Form geleert haben. So ist der erste Krug entstanden.

Am nächsten Tag, gleich in der Früh haben wir die "lederharten" Krüge aus den Gipsformen herausgenommen. Wir waren dabei besonders vorsichtig, da die Krüge noch sehr weich waren.

Endfertigen der Tonkrüge und Schrühbrand  

Bei den Ton-Rohlingen stehen nach dem Gießen einige Tonteile über (Einfülltrichter, kleine Fehler in den Formen), die im trockenen Zustand entfernt werden müssen. Hier ist viel Geduld und genaues, vorsichtiges Arbeiten gefragt. Leider sind dabei trotzdem ein paar Krüge zerbrochen.

Besonders achten mussten wir darauf, dass der Trinkrand angenehm abgerundet wird.

 

Der fertig bearbeitete Krug kommt in den Brennofen und wird - mit vielen "Kollegen" - bei 950°C "gebacken". Erst damit bekommt er seine Härte, vergleichbar mit einem Blumentopf.

... to be continued...



Aktualisiert, am 28.01.2004
Webmaster:
H. Pesendorfer